Teufelstreppe
Durch mein Leben in Sri Lanka hatte ich die Gelegenheit, einige der atemberaubendsten Landschaften der Insel zu erkunden, doch nichts ist vergleichbar mit dem Abenteuer einer Wanderung auf der Teufelstreppe. Als Einheimischer habe ich immer Geschichten über diesen gefährlichen Pfad gehört, der für seine steilen Anstiege, scharfen Zickzack-Kurven und atemberaubende Naturschönheit bekannt ist. Allein der Name „Teufelstreppe“ ruft ein Gefühl von Mysterium und Herausforderung hervor, und ich wusste, dass ich das selbst erleben musste.
Ich bin umgeben von der üppigen Naturschönheit Sri Lankas aufgewachsen und hatte schon immer eine tiefe Verbindung zu diesem Land. Die Berge, Wälder und Wasserfälle waren mein Spielplatz, aber die Devil’s Staircase blieb eine schwer zu bewältigende Herausforderung. Sie gilt als einer der gefährlichsten Wanderwege der Insel und das aus gutem Grund. Die 14 Kilometer lange Wanderung ist mit ihren steilen Anstiegen und scharfen, zickzackförmigen Pfaden nichts für schwache Nerven. Trotz der Warnungen wollte ich diese Herausforderung unbedingt annehmen, nicht nur, um meine Ausdauer zu testen, sondern auch, um in die unberührte Schönheit eines der letzten verbliebenen Tropenwälder Sri Lankas einzutauchen.
Die Entscheidung: Bergauf oder Bergab?
Eine der ersten Entscheidungen, die ich treffen musste, war, ob ich die Wanderung in Ohiya beginnen und in Kalupahana beenden sollte oder umgekehrt. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Von Ohiya aus zu starten bedeutet eine Bergabwanderung, die zwar einfacher erscheinen mag, aber der steile Abstieg kann hart für die Knie sein. Auf der anderen Seite bietet der Start in Kalupahana einen anspruchsvollen Anstieg, gibt einem aber auch die Genugtuung, den Weg auf die anspruchsvollste Art und Weise bewältigt zu haben. Da ich gerne an meine Grenzen gehe, entschied ich mich, in Kalupahana zu beginnen und mich nach oben zu arbeiten.
Der Aufstieg: Ein Härtetest
Von Anfang an wurde der Weg seinem Ruf gerecht. Der steile, steinige Pfad schien endlos anzusteigen, und jede Zickzack-Kurve enthüllte einen weiteren gewaltigen Anstieg. Die Luft war frisch und der Nebel des frühen Morgens verlieh der Reise eine unheimliche Note. Trotz der körperlichen Anstrengung konnte ich nicht anders, als von der Landschaft um mich herum fasziniert zu sein. Der Weg schlängelt sich durch dichten Wald, mit uralten Bäumen, die über mir aufragen, und dem Klang entfernter Wasserfälle, die durch die Täler hallten. Ab und zu öffnete sich der Wald und bot atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler und erinnerte mich daran, warum ich diese Reise überhaupt angetreten hatte.
Bambarakanda-Wasserfälle: Das Juwel der Reise
Der Höhepunkt der Wanderung und die Belohnung für meine Anstrengungen kam, als ich mich den Bambarakanda-Wasserfällen näherte. Mit 264 Metern ist er der höchste Wasserfall Sri Lankas und seine Schönheit ist einfach atemberaubend. Die Wasserfälle liegen etwa einen Kilometer vor Kalupahana und als ich mich ihnen näherte, wurde das Rauschen des Wassers lauter und führte mich zu einem der schönsten Orte der Insel. Der Anblick des Wassers, das die felsige Klippe hinabstürzte und das Sonnenlicht im Nebel reflektierte, war ein Moment purer Ruhe. Ich saß eine Weile bei den Wasserfällen und genoss die Schönheit und Ruhe des Ortes. Der umliegende Kiefernwald trug zur ruhigen Atmosphäre bei und machte es zum perfekten Ort, um sich auszuruhen, bevor ich die Reise fortsetzte.
Der letzte Tropenwald Sri Lankas
Einer der bemerkenswertesten Aspekte der Teufelstreppe ist, dass sie durch einige der letzten verbliebenen tropischen Wälder Sri Lankas führt. Als ich meine Wanderung fortsetzte, veränderte sich die Landschaft von offenen, felsigen Pfaden zu dichtem, üppigem Grün. Diese Wälder erinnern daran, wie die Insel vor der Ankunft der Kolonialmächte und der anschließenden Abholzung für Kaffee- und Teeplantagen aussah. Beim Durchqueren dieses uralten Waldes fühlte es sich an, als würde man in die Vergangenheit reisen. Die Luft war erfüllt vom Geruch von Erde und Laub, und die einzigen Geräusche waren das Rascheln der Blätter und die fernen Rufe der Vögel. Es war ein starker Kontrast zu den kultivierten Landschaften, die heute einen Großteil der Insel dominieren, und es ließ mich erkennen, wie wichtig es ist, diese letzten verbliebenen Flecken Urwald zu erhalten.
Ein Gefühl der Erfüllung
Als ich das Ende der Devil's Staircase erreichte, war das ein Moment des Triumphs. Die Wanderung war körperlich anstrengend gewesen, aber das Erfolgserlebnis war unvergleichlich. Als ich auf dem Gipfel stand und auf den Weg zurückblickte, den ich gerade bewältigt hatte, fühlte ich eine tiefe Verbundenheit mit dem Land. Das war mehr als nur eine Wanderung; es war eine Reise durch einige der schönsten und unberührtesten Teile Sri Lankas. Es war eine Erinnerung an die natürliche Schönheit der Insel und daran, wie wichtig es ist, sie für zukünftige Generationen zu bewahren.
Warum Sie die Teufelstreppe erklimmen sollten
Für jeden, der in Sri Lanka lebt oder einen Besuch plant, ist die Wanderung zur Teufelstreppe ein Muss. Es ist ein anspruchsvoller Weg, aber die Belohnung ist immens. Von der atemberaubenden Aussicht bis zur Ruhe der Bambarakanda-Wasserfälle ist jeder Teil dieser Reise die Mühe wert. Und für Naturliebhaber bietet die Wanderung auf diesem Weg eine seltene Gelegenheit, einen der letzten verbliebenen Tropenwälder der Insel zu erleben.